ÜBER DAS NAHE INS WEITE
Die Texte sind über alles Offensichtliche hinaus wie es ihrer leisen Melancholie und subtilen Ironie entspricht voller beiläufiger Zwischentöne und Nebenklänge, die sich oft erst nach längerem Lesen offenbaren. Das «Hiäsige» ist genau, manchmal mit Sympathie und oft mit Skepsis in den Blick genommen, doch die Aufmerksamkeit richtet sich über das Nahe und Beengte immer wieder hinaus ins Weite, ins Weltoffene und Gesellschaftliche. Hanspeter Müller-Drossaart legt hier eine Art Selbstporträt vor, das den Schauspieler als Autor und Sprachkünstler vorstellt, der seine Virtuosität wie beiläufig zeigt. Doch was er hier zaubert, ist bei aller Leichtigkeit von nicht zu unterschätzendem Gewicht.
LiteraTüren öffnen zu neuen Begegnungen: «Hedwig Tell streitet mit Kim de l’Horizon. Goethe bedrängt Anne Bäbi Jowäger. Thomas Mann lehnts ich an Beckett. Virginia Woolf flüstert mit Donna Leon. Shakespeare fällt in Prousts verlorene Zeit. Don Calderon beklagt sich bei Lukas Bärfuss. Grosses Welttheater im Büchergestell.»
Hanspeter Müller-Drossaart, die zurzeit wohlbekannteste Stimme der SchweizerMundart-Lyrik liest aus seinem neuesten Buch» Hiäsigs», er wird musikalisch begleitet von Peter Gisler (Kontrabass, Schwyzerörgeli und Langnauerli)
Bilder: AZ